Agrar-Uebersetzer | Internationale Trends in der Landwirtschaft und im Gartenbau 2021

Internationale Trends in der Landwirtschaft und im Gartenbau 2021

2020 haben wir hinter uns, und das ist auch gut so. Aber wie geht es 2021 in der Landwirtschaft und im Gartenbau weiter? Wird sich die Lebensmittelproduktion ändern? Hat der Green Deal eine Zukunft? Wird noch mehr beim Erzeuger eingekauft? Wir beleuchten fünf Trends für das noch neue Jahr.

Lebensmittelproduktion
Die globalen Lockdowns aufgrund der Coronapandemie haben die effizienten Lebensmittelketten erheblich gestört. Es ging nicht so sehr um den Nahrungsmittelmangel, sondern das größte Problem bestand darin, die Lebensmittel rechtzeitig an den richtigen Ort zu liefern. Vorübergehende Schließungen von Häfen und Grenzen und ein Defizit an (Kühl- und Gefrier-)Containern machten vielen häufig einen Strich durch die Rechnung. Aus Angst vor neuen Nahrungsmittelengpässen machen Regierungen die Ernährungssicherheit weltweit zu einem wichtigen Thema. Von allen vorhandenen Böden der Erde ist nur ein Teil für die Landwirtschaft geeignet. Die Kultivierung, die aufgrund der globalen Erwärmung teilweise möglich ist, ist eine Option. China hat sich für die Stärkung der landwirtschaftlichen Flächen eingesetzt und will 2021 6,6 Millionen Hektar Land für intensive Landwirtschaft bereitstellen.

Green Deal
Im Jahr 2021 soll die Finanzierung des Europäischen Green Deal und der "From-Farm-to-Fork"-Strategie konkret werden. Über die ökologischen und klimatischen Ambitionen muss noch verhandelt werden. Was dabei herauskommt, ist noch unklar. Die vom Europäischen Parlament und den EU-Mitgliedstaaten geforderte Folgenabschätzung steht noch aus. Bauernverbände haben aber bereits mitgeteilt, dass sie mit langfristigen, unsicheren Kostensteigerungen und Subventionen nicht glücklich sind.
Alternativen zu Fleisch
Die niederländische Bank ING hat vor kurzem beziffert, dass der europäische Markt für Alternativen zu Fleisch und Milchprodukten bis 2025 jährlich um 10 % auf 7,5 Mrd. Euro wachsen wird. Diese Wachstumserwartungen führen zu einem Investitionsschub in der Lebensmittelindustrie. Industrieanlagen werden benötigt, um Proteine aus Soja, Erbsen und Getreide zu gewinnen. Der französische Lebensmittelhersteller Roquette baut daher neue Fabriken in Frankreich und Kanada. Das schwedische Unternehmen Oatly hat im Jahr 2020 175 Millionen Euro von Investoren aufgetrieben, um die Produktion von Hafergetränken und verwandten Produkten zu erweitern. Dieser Trend wird durch das wachsende Bewusstsein für die Auswirkungen der Lebensmittelproduktion auf die Umwelt und die verfügbaren Flächen ausgelöst.

„Amazon für Landwirte“
Für Technologieunternehmen ist die Landwirtschaft und der Gartenbau noch weitgehend unerforscht und daher als Marktgebiet sehr interessant. Weltweit hoffen Tausende von Start-ups, mit datenbasierten Anwendungen für Landwirte den Durchbruch zu schaffen. Manchmal konkurrieren diese Start-ups mit Apps von Maschinenherstellern und Saatgut- und Düngemittellieferanten. Ein Beispiel für eine solche Plattform ist das US-amerikanische Farmers Business Network (FBN). Dieser Online-Marktplatz für Landwirte zählt 16 000 Mitglieder in den USA und Kanada. Laut der Wirtschaftszeitung The Wall Street Journal verändert FBN die Art und Weise, wie Bauern kaufen, stark. FBN wird daher als „Amazon für Landwirte“ bezeichnet.

Hersteller oder Supermarkt
Die Zahl der Haushalte, die bei Landwirten und Erzeugern einkaufen, hat sich seit der Coronakrise verdoppelt. Fast jeder fünfte Haushalt kaufte 2020 beim Hersteller ein, wie Untersuchungen von Marktforschern in den Niederlanden belegen. „Lokal Kaufen“ hat damit im Jahr 2020 den endgültigen Durchbruch beim Breitenpublikum geschafft. Supermärkte bezeichnen "lokal" als einen der wichtigsten Lebensmitteltrends, neben vegetarischer, gesunder Nahrung und nachhaltigen Verpackungen. Es bleibt abzuwarten, ob dies zu mehr lokalen Marktkonzepten führen wird.

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